Zettelwirtschaft adé – Sandra Herbst von HygieneApp im Interview

Die Digitalisierung macht vor der Lebensmittelbranche nicht halt. Prozesse optimieren und Ressourcen schonen – das ganze mobil, erreichbar und analysierbar. Das Start-up HygieneApp soll dabei helfen, die Reinigungsaufgaben in Lebensmittelbetrieben einfacher und transparenter zu erledigen. Ich habe mit der Gründerin Sandra Herbst über Ihr Start-up und über ihren dritten Platz beim Darboven Idee-Förderpreis gesprochen:

Liebe Sandra, stell Dich bitte kurz vor.

Hallo Lukas. Mein Name ist Sandra Herbst ;-) … ich bin 41 Jahre alt und Mama von zwei Söhnen, die beide sehr technik-affin sind.

Vor rund 10 Jahren hatte ich die Idee EDV-Lösung für das Hygiene-Thema, doch ich sah keine gute Möglichkeit, dies umzusetzen. Jetzt ist das alles durch die Apps viel einfacher geworden. Aus diesem Grund habe ich mich im April entschieden, das nun anzugehen.

Im Mai wurde die HygieneApp GmbH gegründet und wir programmierten los!

Was ist HygieneApp und wofür braucht man diese App?

Die HygieneApp ist modular aufgebaut und bildet „to-Dos“ ab. Also zu erledigende Aufgaben innerhalb eines Unternehmens. Aktuell z.B. alle Reinigungsaufgaben und das Thema Qualitätsmanagement.

Der Nutzer erstellt die Reinigungspläne nicht mehr auf Papier, sondern in der Managerkonsole für jeden Einsatzort/jede Filiale. Diese können jetzt durch die Mitarbeiter abgearbeitet werden und das wird per Knopfdruck als erledigt quittiert. Das Ganze wird sofort elektronisch archiviert. Somit kommt der Unternehmer auch perfekt der gesetzlich vorgeschriebenen Dokumentation nach. Die Aufträge können jederzeit ausgewertet werden. Sowohl nach Zeitraum, nach Einsatzort, nach Gerät, Mitarbeiter usw. und bei Bedarf auch der Lebensmittelbehörde vorgelegt werden.

Sind die Pläne auf Eurer App vorgegeben – also standardisiert, oder kann man auch seine eigenen Pläne verwalten?

Unsere Kunden wollen bewusst ihre EIGENEN Vorgaben machen! Wir helfen gerne, das Ganze etwas besser zu strukturieren oder wenn möglich zu standardisieren – aber jedes Unternehmen ist doch individuell zu unterstützen.

Nahezu jeder Betrieb heutzutage muss sich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen. Was sind in Lebensmittelbetrieben die Hauptprobleme?

Die extrem langen Kommunikationswege! Zudem das ganze Chaos mit der „Zettelwirtschaft“. Es ist enorm wichtig, hier Ordnung hereinzubringen. Nur so kann ein Unternehmen gesund wachsen.

Du hast kürzlich bei dem Darboven Idee-Förderpreis den dritten Preis erreicht. Ein tolles Ergebnis. Was bedeutet der Preis für Dich?

Der Preis ist eine große Ehre und zudem eine wichtige Bestätigung für meine Idee. Insbesondere auch, weil Darboven selbst genau weiss, was die HygieneApp macht. Es ist ein gesundes und großes Unternehmen, welches genau mit unseren Zielgruppen Tag für Tag zu tun hat.

Hatte die Auszeichnung bereits eine Auswirkung auf Dein Start-up? Haben sich neue Partnerschaften, mehr Medienpräsenz, oder ähnliches ergeben?

Wir sind begeistert, welche Resonanz wir von der Branche erhalten. Seit der Preisverleihung haben wir täglich mindestens eine neue Anfrage für die HygieneApp! Ebenso gut kommt unser „private branding Konzept“ an. Große und aktive Partner können das Produkt in Ihrem „CI“ nutzen und selbst weiter vertreiben. So ist die Kundenbindung von z.B. Reinigungsmittelherstellern mit der App perfekt zu verbessern.

Was würdest Du Frauen sagen wollen, die momentan mit der Idee hadern sich selbstständig zu machen?

  • Nicht zu lange planen!
  • Mut wird belohnt!
  • Nicht in Schönheit sterben wollen – Perfektion bringt einen nicht weiter … denkt an das 80:20 Prinzip
  • Selbstbewusst auftreten
  • Den Markt und die eigenen Zahlen intensiv bearbeiten

Herzlichen Dank und nochmals Herzlichen Glückwunsch vom ganzen Team zum dritten Platz beim Darboven Idee-Förderpreis – bei dem übrigens insgesamt 215 Konzepte eingereicht wurden. Hier geht es zu der HygieneApp: www.hygieneapp.de 

 

Lukas Herbst

Lukas Herbst ist 37 Jahre alt, Produktmanager bei Gemalto und Gründer der Online-Plattform StartupBrett. Nach Kosmos-Kasten, C64, Schule und Studium, folgten erste Erfahrungen als Freelancer, eine Festanstellung, 2 Kinder und 2 Start-ups.

2 Responses

  1. Danke Lukas für diesen Artikel und das Interview! LG Sandra Herbst (… ach ja, wir sind nicht verwandt ;-) )

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