ABC-Analyse – Prioritäten richtig setzen

Der optimale Einsatz betrieblicher Ressourcen stellt für Gründer und Start-ups oftmals eine gewisse Herausforderung dar. Zum einen fehlt es ihnen häufig an den entsprechenden Erfahrungen, zum anderen mangelt es mitunter an einer systematischen Vorgehensweise. Zu oft werden entsprechende Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ getroffen und erst dann korrigiert, wenn es zu Problemen kommt. Dabei steht mit der ABC-Analyse ein betriebswirtschaftliches Analyseverfahren zur Verfügung, das mit überschaubarem Aufwand spürbaren Nutzen schafft.

Was ist unter einer ABC-Analyse zu verstehen?

Die ABC-Analyse wird auch als Programmstrukturanalyse bezeichnet. Es handelt sich um ein betriebswirtschaftliches Analyseverfahren, das vor allem dabei helfen soll, sich in der betrieblichen Praxis auf das Wesentliche zu fokussieren. Der Name des Verfahrens spielt darauf an, dass bestimmte Objekte ihrer Bedeutung nach in drei verschiedene Klassen aufgeteilt werden, die mit den Buchstaben A, B und C bezeichnet werden. Dabei sind die Objekte mit der größten Bedeutung der Klasse A zugeordnet, die mit der geringsten Bedeutung hingegen der Klasse C. Ein typisches Beispiel ist das Ordnen von Kunden oder Produkten entsprechend ihrem Anteil am Umsatz eines Unternehmens.

Was sind die Ziele der ABC-Analyse?

Das Ziel der ABC-Analyse besteht darin, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die verfügbaren Ressourcen möglichst wirtschaftlich einzusetzen. Sie basiert auf Arbeiten der Ökonomen Vilfredo Pareto und Max Otto Lorenz, und sind insbesondere Ableitungen der sogenannten 80-20-Regel beziehungsweise der Pareto-Regel und der Lorenz-Kurve. Die Pareto-Regel besagt, dass 80 Prozent des Ergebnisses bereits mit nur 20 Prozent des Gesamtaufwandes erreicht werden können. Die übrigen 20 des Ergebnisses nehmen hingegen 80 Prozent des Aufwandes und der Zeit in Anspruch. In der Praxis kann die ABC-Analyse beispielsweise genutzt werden, um Planungsprozesse zu verbessern, Lager- und Verwaltungskosten zu reduzieren oder den Gewinn zu steigern.

Wie läuft eine ABC-Analyse ab?

In der Regel basiert die Analyse auf zweidimensionalen Wertepaaren, die zunächst der Größe nach sortiert und anschließend kumuliert in die Klassen A, B und C eingeordnet werden. Oftmals erfolgt zudem die Darstellung als Paretodiagramm. Die vorgenommene Einordnung, die durchaus auch mehr Klassen umfassen kann, vermittelt ein grobes Bild der aktuellen Situation und ermöglicht es, daraus weitere Vorgehensweisen abzuleiten. Das Verfahren ist auch außerhalb der Betriebswirtschaft weit verbreitet.

Ein Beispiel aus der Praxis

In der Lagerwirtschaft können der Klasse A beispielsweise jene Güter zugeordnet werden, deren Anteil am Gesamtwert mehr als 15 Prozent beträgt. Bei deren Beschaffung sollte besonders auf günstige Preise sowie attraktive Liefer- und Zahlungsbedingungen geachtet werden. Die Klasse B könnte dann beispielweise Güter mit einem Anteil von fünf bis 15 Prozent am Gesamtwert umfassen, während die übrigen Güter der Klasse C zugeordnet werden.

Die Vorteile einer ABC-Analyse auf einen Blick

Die Vorteile einer ABC-Analyse liegen insbesondere darin, dass sie es ermöglicht, komplexe Probleme mit einem überschaubaren Aufwand zu analysieren, indem man sich die wesentlichen Einflussfaktoren beschränkt. Zudem ist das Verfahren einfach anwendbar und der Einsatz der Methode ist im Prinzip unabhängig vom Untersuchungsgegenstand. Auch die Möglichkeit, die Ergebnisse der Analyse sehr übersichtlich graphisch darzustellen, erweist sich in der Praxis oft als wichtiger Vorteil. In der betrieblichen Praxis ist es mittels ABC-Analysen möglich, Wesentliches vom Unwesentlichen zu trennen. Auf der Basis der Analyseergebnisse können Rationalisierungsschwerpunkte gesetzt und gleichzeitig unwirtschaftliche Anstrengungen vermieden werden. Dies wiederum kommt der Wirtschaftlichkeit des gesamten Unternehmens zugute.

 

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