Warum DAX 30 Unternehmen in Startups investieren

Startups sind in mancher Hinsicht den großen und finanzstarken DAX 30 Unternehmen weit voraus. Während diese alteingesessenen Konzerne sehr träge Strukturen aufweisen, punkten junge Unternehmen mit Agilität, Dynamik und Innovationsgeschwindigkeit und stellen dadurch häufig eine durchaus ernstzunehmende Konkurrenz dar. Kein Wunder also, dass die meisten der DAX 30 Konzerne eigene Initiativen für Innovations- und Startup Programme haben, um diesen Nachteil wett zu machen.

Was heißt DAX 30 eigentlich?

Doch beginnen wir beim Anfang. Was ist der DAX 30 überhaupt? Der DAX 30 ist die offizielle Abkürzung für den bedeutendsten deutschen Aktienindex. Darin wird die Wertentwicklung der Unternehmen abgebildet, die in Deutschland am größten und finanzstärksten sind. Er wurde im Jahr 1987 eingeführt und repräsentiert 80 % der Marktkapitalisierung börsennotierter Aktiengesellschaften der Republik.

Warum investieren DAX 30 Unternehmen häufig in Startups?

Startups sind den großen Konzernen in einer Hinsicht um Längen voraus: Sie sind wendig und können schnell und flexibel auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren. Es werden eher Risiken eingegangen und die Produktentwicklungszyklen sind dadurch vergleichsweise kurz. Flache Hierarchien, die Nähe zum Kunden und der „Startup-Spirit“ tun ihr Übriges dazu. Die DAX Unternehmen wollen von diesen Vorteilen profitieren und beim erfolgreichen Gründen helfen. So haben in den letzten Jahren die meisten Konzerne eigene Programme ins Leben gerufen, um mit Startups zu kooperieren und von deren Geschwindigkeit und Innovationskraft zu profitieren.

Wie viele DAX Unternehmen investieren in Startups?

Eine Studie der Unternehmensberatung von mm1 aus dem Jahr 2019 hat gezeigt, dass über 90% der DAX-30-Konzerne über firmeneigene Programme verfügen, um Startup Aktivitäten zu bündeln. Diese Programme sind je nach Unternehmen als interne Einheiten organisiert, aber auch an externe Dienstleister ausgelagert.

Gibt es geografische Unterschiede?

Der Startup Hotspot ist laut der Studie wenig verwunderlich in Berlin zu finden. Etwa ein Viertel aller Startup Programme und Initiativen können in der Hauptstadt verortet werden. Viele Programme gibt es auch in München, Stuttgart, im Ruhrgebiet und dem Rhein-Main-Gebiet. Auch international werden einige Programme angeboten – vorwiegend im Zentrum der Startup Aktivitäten dem Silicon Valley.

Welche Förderungen und Programme gibt es?

Man unterscheidet zwischen Inkubatoren, Akzeleratoren und Risikokapitalgebern. Unternehmen die als Inkubatoren auftreten, stehen den Gründern vorwiegend durch das zur Verfügung stellen von personellen und räumlichen Ressourcen zu Seite. Akzeleratoren zielen durch ihre Förderprogramme auf die rasche Umsetzung von Ideen bis zur Marktreife ab, während Risikokapitalgeber sich hauptsächlich finanziell an Startups beteiligen. Die Hälfte aller Initiativen, die von der Studie ausfindig gemacht wurden, betrifft übrigens Akzeleratoren.

Was gilt es bei der Bewerbung für ein Programm zu beachten?

Wenn dein Startup sich für eines der vielen Programme interessiert, dann gilt es dieses zunächst inhaltlich zu prüfen. Gründer sollten sich die Frage stellen, welchen Mehrwert eine solche Zusammenarbeit dem eigenen Unternehmen bietet. Denn die Teilnahme an dem Startup Programm eines großen DAX 30 Unternehmens muss nicht nur Vorteile mit sich bringen. Schließlich investieren Startups auch viel Zeit in diese Projekte, die wiederum im Tagesgeschäft fehlt. Wichtig ist es daher, dass die Teilnahme an einem Startup Programm für beide Seiten mehr Vor- als Nachteile bietet und so eine Win-Win Situation entsteht.

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