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Programmierer sind auch nur Menschen – 5 Tipps für eine gute Zusammenarbeit

Ein digitales Projekt steht und fällt mit dem richtigen Programmierer. Allerdings gestaltet sich das Miteinander zwischen Entwicklern und Nicht-Entwicklern oft als schwierig. Das muss aber nicht sein. Meine fünf Tipps sollen dabei helfen, den Umgang zwischen Auftraggebern und Programmierern zu verbessern – damit beide Seiten lang und erfolgreich zusammenarbeiten.

1. Keine Kritik ohne ein Danke

Kennst du das? Du stehst den halben Tag lang in der Küche, um etwas Tolles und Außergewöhnliches zu kochen, und am Ende entspricht die Reaktion der Verköstigten nicht deinen Erwartungen? Genauso geht es Programmierern, wenn sie beim ersten Feedback zu stark kritisiert werden: Sie haben mit großer Mühe und viel Aufwand ein Produkt entwickelt, werden dafür aber nicht wertgeschätzt.

Wenn ihr Programmierer kritisiert, dann achtet auf die “Verpackung”: Beginnt mit einem Lob und hebt hervor, was bereits gut funktioniert, um dann langsam eure Negativpunkte einfließen zu lassen. Der Ton macht die Musik!

2. Du stellst die Aufgabe – mehr nicht

Heutzutage ist jeder Laie ein User-Interface-Experte. Die meisten Menschen haben schon einmal eine App installiert, und mancher hat sogar schon einmal selbst eine Anwendung erstellt. Das hat den unangenehmen Nebeneffekt, dass es im Software-Bereich von Tipps und Meinungen vermeintlicher Spezialisten nur so wimmelt. Für echte Experten kann das sehr anstrengend sein.

Versuche deshalb, dich deinem Programmierer gegenüber nicht als Software-Profi aufzuspielen. Wenn Du eine Aufgabe für ihn hast, dann teile sie ihm mit. Lass ihm aber den nötigen Freiraum, um das beste Ergebnis zu erzielen: Er ist ein Mensch, kein Roboter. Sollte es trotzdem Probleme geben, dann befolge Tipp 1.

3. Entwickle klare und mehrstufige Anforderungen

Kaum ist die zu entwickelnde Komponente fertiggestellt, hören Programmierer oft den Satz: “Vielleicht machen wir doch die andere Variante”. Diese Entscheidung wäre nicht so fatal, wenn sie frühzeitig kommuniziert worden wäre. Ist das Projekt allerdings von Entwicklerseite schon abgeschlossen, kann es sein, dass sich der Code nur noch schwer an die neuen Anforderungen anpassen lässt.

Sollen die Änderungen trotzdem noch vorgenommen werden, hat das in aller Regel großen Zeitdruck und eine unstrukturierte Arbeitsweise zur Folge. Das führt zu Fehlern und kann das eigentlich funktionierende Software-System nachhaltig negativ beeinflussen.

Es empfiehlt sich deshalb, von Beginn an kleine Schritte zu gehen. Lasst eure Entwickler Sketches und Prototypen erstellen und diese optimieren; nutzt übersichtliche Tasks, um zum Ziel zu kommen, anstatt auf den einen großen Knall zu setzen. Auch bei kleineren Projekten kann man die Grundlagen von Scrum nutzen, Anforderungen Schritt für Schritt planen und feste Iterationstermine festlegen.

4. Die Anforderung bestimmt, wer der passende Entwickler ist

Programmierer gibt es viele. Und manche von ihnen behaupten tatsächlich, für sämtliche Probleme Lösungen zu haben, da sie jede Programmiersprache beherrschen. Zwar gibt es solche außergewöhnlich begabten Entwickler durchaus – die Realität sieht aber meistens doch ein bisschen anders aus.

So ist ein reiner UI-Entwickler für ein Projekt mit Hardware-Fokus wahrscheinlich nicht der passende Kandidat. Das heißt nicht, dass er oder sie die gestellten Aufgaben nicht lösen könnte. Die Frage ist allerdings, ob man als Auftraggeber am Ende wirklich von der Zusammenarbeit profitiert. Denn Allrounder können zwar hilfreich sein; für spezielle Anforderungen braucht man aber in der Regel auch die entsprechend qualifizierten Experten.

Das gilt insbesondere mit Blick auf Aspekte wie Wartbarkeit und Erweiterbarkeit. Nur spezialisierte Experten sind in der Lage, ihren Code so zu gestalten, dass auch andere Programmierer gut damit arbeiten können. Wenn man von Anfang an auf die richtigen Entwickler setzt, wird es in Zukunft leichter, Fehler zu beheben und Funktionalitäten zu ergänzen. Sätze wie das berühmte “Das müssen wir komplett neu schreiben” hingegen bleiben allen Beteiligten erspart.

5. Kommunikationswege kurz halten

Bei der Realisierung eines Software-Projekts gibt es viele Fallstricke; grundlegende Entscheidungen sind oft sehr schnell zu treffen. Deshalb ist es sinnvoll, von Beginn an auf einen schnellen und effizienten Kommunikationskanal zu setzen. #Slack ist ein toller Service, um kleinere Details schnell und effektiv zu klären. Auch Online-Meeting-Plattformen wie GoToMeeting oder die Mannheimer Lösung mikogo sind geeignete Hilfsmittel.

Fazit

Für die Zusammenarbeit mit einem Entwickler gelten die gleichen Regeln wie für viele andere Beziehungen: Als Auftraggeber sollte man seinem Programmierer mit Respekt und der nötigen Professionalität begegnen.

  • Es ist wichtig, Kritik sachlich zu formulieren und auch zu loben. Beim Feedbackgespräch fängt man am besten mit positiven Aspekten an – und arbeitet sich langsam zu den schwierigeren Bereichen vor.
  • Die Aufgabe sollte klar definiert sein; zugleich schätzen es Programmierer, einen gewissen Freiraum bei der Lösung zu haben.
  • Die Anforderungen sollten zu dem jeweils beauftragten Entwickler passen, damit es nicht zu Verzögerungen oder Missverständnissen kommt.
  • Dabei ist es hilfreich, Projekte in kleinere “Häppchen” oder Milestones aufzuteilen.
  • Eine gute Erreichbarkeit während der Projektlaufzeit hilft dabei, dass man schnell und effektiv zum Ziel gelangt.

Mit diesen einfachen Tipps steht dem nächsten Projekt nichts mehr im Wege – sofern du bereits weißt, mit welchem Programmierer du zusammenarbeiten möchtest. Ist das nicht der Fall, kannst du mit Hilfe unserer Stellenbörse das passende Talent für dein Business finden.

 

Lukas Herbst

Lukas Herbst ist 37 Jahre alt, Produktmanager bei Gemalto und Gründer der Online-Plattform StartupBrett. Nach Kosmos-Kasten, C64, Schule und Studium, folgten erste Erfahrungen als Freelancer, eine Festanstellung, 2 Kinder und 2 Start-ups.

1 Response

  1. Guter Artikel :-) gilt in Teilen grundsätzlich für ein gute Miteinander!

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