fairriester-Kritik erfreut Berliner FinTech-Gründer

Kritik ist wertvoll. Wenn sie konstruktiv ist, hilft sie Start-ups ihr Produkt zu verbessern. Auch Schmähkritik hat ihr Gutes: Sie zeigt, dass die Gründer auf dem richtigen Weg sind.

Die Riester-Rente ist alles andere als sexy. Deshalb taugt dieses langweilige Produkt nicht als Gründungsstory für ein FinTech. Klingt einleuchtend, ist aber falsch. Das beweisen Jens Jennissen, Alexander Kihm und Ambros Gleißner, die seit Juli 2014 den Markt für staatlich geförderte Fondssparpläne aufmischen.

Seit ihr Altersvorsorge-Angebot fairr.de live ging, haben Bankberater und Versicherungsvertreter ein Problem: Sie müssen ihren Kunden erklären, warum „normale“ Altersvorsorge-Produkte die Verbraucher nur vielleicht, die Vermittler aber sehr wahrscheinlich reich machen. Der Grund für dieses Missverhältnis: Provisionen und Kosten schmälern die Rendite und lassen das Vermögen der Vorsorgesparer langsamer wachsen als dies bei einem Produkt mit schlanker Gebührenstruktur möglich wäre.

Hier haben die Gründer von fairr.de angesetzt: Bei ihrem Fondsparplan fairriester verzichten sie auf Abschlussprovisionen und weisen sämtliche Gebühren transparent aus. Außerdem investiert der fairriester das Geld der Kunden ausschließlich in einen Mix aus so genannten passiven Investmentfonds. Deren Vorteil: Sie verzichten auf teures aktives Fondsmanagement und bilden stattdessen einen bestimmten Börsenindex genau nach. Das spart Kosten und sorgt langfristig für höhere Erträge.

Der Ergebnis der Arbeit des Berliner Trios kann sich sehen lassen: Die Zahl der fairriester-Verträge steigt stetig – nicht zuletzt weil Verbraucherschützer wie beispielsweise die Stiftung Warentest (Finanztest) und der unabhängige Informationsdienst finanztip.de den fairriester empfohlen haben.

Der Erfolg ruft seit Mitte 2015 Gegner auf den Plan, die sich normalerweise diskret zurückhalten, wenn es um die Nachteile von Finanzprodukten geht. In den einschlägigen Publikationen und Diskussionsforen provisionsgetriebener Finanzvermittler und Versicherungsvertreter wird heftig gegen den fairriester polemisiert. „Was in der Maklerszene derzeit über uns verbreitet wird, ist teilweise unterste Schublade“, sagt Alexander Kihm, der bei fairr.de für die Produktentwicklung zuständig ist.

Sorgen macht sich Kihm jedoch nicht. Ganz im Gegenteil: „Diese Anfeindungswelle ist das beste, was uns passieren konnte“, meint der promovierte Volkswirt. Das Verhalten der provisionsgetriebenen Vertriebler zeige, dass fairr.de auf dem richtigen Weg sei. Wenn das stimmt, dürfte der Gegenwind demnächst noch heftiger werden: Das Berliner Start-up will noch in diesem Jahr staatlich geförderte und abschlusskostenfreie Produkte zur Rürup-Rente und zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) auf den Markt bringen.

 

Winfried Rauter

Winfried Rauter ist freier Wirtschaftsjournalist und Kommunikationsberater. Er lebt und arbeitet in Berlin.

17 Responses

  1. Joachim Haid sagt:

    fairr weißt eben leider nicht alle Kosten transparent aus! Die höchsten Kosten, nämlich jene für den obligatorisch notwendigen Abschluss der Rentenversicherung via Einmailbeitrag, die spätestens ab dem 85. Lebensjahr die Rentenzahlung bis zum Tod zahlen muss, lässt fairr komplett unter den Tisch fallen!

    Wir sprechen hier immerhin von bis zu 40% des Guthabens bei Rentenbeginn! Wenn das kein relevanter Betrag ist, weiß ich auch nicht.

    Im übrigen begrüße ich im Riester-Bereich Nettoprodukte. Allerdings sollte auch ein Nettoprodukt den Kunden über alle Kosten informieren und nicht den größten Teil einfach unerwähnt lassen.

    • Winfried Rauter sagt:

      Sehr geehrter Herr Haid,

      was Sie in Ihrem Kommentar und in anderen Veröffentlichungen über Fondssparpläne behaupten ist – ich formuliere es vorsichtig – nicht ganz richtig. Das gilt besonders für Ihre unsinnige 40-Prozent-Kosten-Behauptung.

      Ich muss auf die Details hier gar nicht eingehen, weil fairr.de mittlerweile bewiesen hat, dass man in der Ansparphase eines Riester-Vertrags nicht auf einen renditestarken Fondssparplan verzichten muss – und trotzdem die Garantie für attraktive Verrentungsbedingungen bekommen kann.

      Stattdessen möchte ich Sie bitten, mir zwei Fragen zu beantworten. Spätestens seit dem Sommer war in der Riester-Szene bekannt, dass in Sachen Auszahlungsphase eine für die Kunden vorteilhafte Vereinbarung zwischen fairr.de und einem Versicherungspartner bevorstand. Sind Sie der Einzige, der davon nichts gewusst hat? Falls ja, spricht das nicht für Sie.

      Deshalb meine zweite Frage: Warum haben Sie, obwohl wichtige Details des fairr.de-myLife-Deals bereits bekannt waren, an Ihren Behauptungen festgehalten.

      Auf Ihre Antworten freue ich mich

      Mit besten Grüßen

      Winfried Rauter

  2. Schäfer sagt:

    Ich hoffe die Glauben nicht alles was sie erzählen.

  3. Jürgen Hartenstein sagt:

    Gesehen, gelesen und gelacht

    1.) Sicher arbeiten die Herren Alexander Kihm, Ambros Gleißner und Jens Jenneissen rein ehrenamtlich ohne Einnahmen. Programmierung, Werbeplattformen etc. wird sicher auch von anderen kostenfrei zur Verfügung gestellt
    2.) Finanztip – Wer behauptet, dass diese unabhängig sind? Diese finanzieren sich über sog. Klicks etc. Wieviel hat Herr Tenhagen bis jetzt von fairr.de kassiert. Seine Stelungsnahme zu seiner Empfehlung lässt zudem weit blicken. Er verteidigt sich damit, er habe nur die Kosten im Blick gehabt. Sorry, das ist völlig uninteressant ! interessant ist, was am Ende an Kapital zur Verrentung zur Verfügung steht und nichts anderes !!
    3.)Sie rechnen mit einem Rentenfaktor von 40Euro pro 10.000 Euro. Diesen bietet KEIN einziger Versicherer an. Hier stellt sich mir sogar die Frage, ob das unlauterer Wettbewerb ist. Oder garantieren mir die Herren Alexander Kihm, Ambros Gleißner und Jens Jenneissen diesen? Nein, das tun diese nicht, weil sie es gar nicht können.

    Tenhagen, Finanztest = Verbraucherschutz…..gesehen, gelesen und nochmal gelacht !!!

  4. Christian Müller sagt:

    Sehr interessant was in der Journaille zum besten gegeben wird ohne sich mit den Details zu beschäftigen. Das dieses kommunikativ interessante Konzept eine Mogelpackung par excellence ist wurde bereits mehrfach fachlich berichtet. Anyway als Versicherungsberater bin ich auf die Fälle gespannt bei denen wir beginnen werden solche windschiefen Produkte wegen fundamentaler Verstösse gegen das VVG rückabzuwickeln.

  5. Tobias Bierl sagt:

    Es stimmt, Fairr ist derzeit der günstigste Anbieter am Markt. Aber aus welchen Grund wurde denn die Riesterrente in die Welt gesetzt? Ja, genau – um eine lebenslange Rente zu garantieren.
    Wie hoch ist denn die garantierte Rente bei Fairr? Genau – diese steht in den Sternen – Stichwort „Abzwackung für die Rentenversicherung ab 85 Jahre“.

    Bitte die Kritikpunkte der Versicherungsmakler vernünftig und sachlich aufbereiten und nicht polemisch werden.

  6. Berger sagt:

    Anfeindungswelle?
    Ihr habt nach wie vor keine Fakten geliefert.
    Wer wird euer angesammeltes Kapital verrenten?
    Wie kommt ihr auf den völlig utopischen Verrentungsfaktor?
    Wie konntet Ihr überhaupt zertifiziert werden, wenn kein Rentenpartner zur Verfügung steht?
    Wissen eure Kunden, dass die Sutor nur eine Einlagensicherung bis 100K hat?
    Ihr kritisiert provisionsgetriebene Kritiker? Also euer Hauptkritiker ist Honorarberater!
    Ihr verbreitet, dass der Kunde vor Rentenbeginn sein Riesterkapital umdecken könnte, dass ist eine fachliche Falschaussage.
    Macht endlich eurer Hausaufgaben und hört auf heisse Luft zu verbreiten!
    Ich stehe nach wie vor dazu: wenn Ihr anständige und nachhaltige Zahlen, sowie Partner liefert, ist euer Konzept super! Doch genau DAS bleibt Ihr seit Gründung schuldig und zieht damit die gesamte Branche nur noch tiefer in den Dreck!

  7. Starshollow sagt:

    Es ist schon witzig: da wird von engagierten Makler – die zum Teil schon lange ein reines Honorar-/Netto-Tarif-Beratungsmodell eine dezierte und mit vielen Fakten unterlegte saubere Kritik geäußert…..und das einzige was Euch einfällt ist, das als Schmähkritik abzutun.

    Naja, bei so einer Einstellung kann man getrost abwarten bis Ihr und Euer eben nicht so wahnsinnig faires Modell sich selber erledigt hat.
    Schade, denn die Branche braucht Aufbrauch, braucht neue Modelle. Dringend sogar.
    Aber das was hier geboten wird ist, um mit den unsterblichen Worten von Dieter Bohlen zu sprechen, schlicht „unterirdisch“.
    Und insbesondere die falsche Werbung mit „Beratung“ auf der Website, wenn tatsächlich die Beratung und Haftung dafür in den AVBs ausdrücklich ausgeschlossen ist, ist nicht nur eines Maklers unwürdig sondern auch widerrechtlich. Die Aufsichtsbehörden werden sich sicher bald damit im Sinne des Verbraucherschutzes befassen müssen.
    Wer sich als Makler ausgibt muss auch wie ein Makler handeln. Und der grundsätzliche VErzicht auf Beratung ist eben vom Gesetzgeber ausdrücklich nicht erlaubt sondern nur als Ausnahme von der Regel erlaubt.
    Nennt Euch doch einfach Mehrfachvertreter, dann ist das Thema auch erledigt und der rechtliche Status entspricht dem eigenen Tun.

  8. Markus Rieksmeier sagt:

    Hat Herr Rauter diesen Beitrag nun als PR-Berater oder als Journalist geschrieben? Für erstes spricht, dass die in den „Anfeindungen“ der Kritiker von Fairr enthaltenen Zahlen und Fakten keine Erwähnung. fanden.

    In der Sache:
    Wenn der fairriester-Sparer mit 67 Rente will, dann steht dort im Jahr 2040 ein Zahlhäusschen: Wie auf italienischen Autobahnen wird am Ende kassiert. Bei fairr 40 Prozent des Kapitals für die Pflicht-Rentenversicherung, die jeder Riester-RentenZAHLER braucht.

    Genannte 40% Abstriche vom Riesterkapital sind bereits heute versicherungsmathematisch belegt, von den mathematischen Gutachtern des Deutschen Aktuarvereins. Dort sitzen die Fachmathematiker, die auch die Vorgaben für den Lebensversicherungs-Rechnungs(garantie)zins machen (und den dann jährlich der Bundesfinanzminister via Rechtsverordnung beschließt).

    Fairr nennt (natürlich unverbindlich) 45 Euro je 10.000 Euro Riesterkapital.
    Versicherer garantieren scheinbar nur knapp 30 Euro/10.000.

    => Kann Fairr zaubern? Nein. Würde der 40-Prozent-Abzug nicht verschwiegen, bewegte sich fairriester auf Versicherer-Niveau. Fairr ist kein Produkt, sondern eine Kampagne. Gut gemacht. Und: Mit Tenhagen im Boot, dessen Finanztip von Fairr via Affiliate-Klicks „monetarisiert“ wird (wie es bei Finanztip heißt).

    und von fairr und von Autor Rauter verschwiegen.

  9. Frank Eßmann sagt:

    Die Kritik kam von allen Seiten, war kompetent, hatte Hand und Fuß und wird jederzeit an jedem Punkt mit Nachweisen hinterlegt.

    Eine Auseinandersetzung der Gründer mit der Kritik gab es dagegen nicht.

    Wie auch. Die Kritik ist erschlagend, offenbarend, logisch, nachweisbar.

    Das was jetzt hier seitens der Entwickler betrieben wird ist an Dreistigkeit kaum zu übertreffen.
    Zudem noch absolut unprofessionell.

    Denn anscheinend ist und war man zu keiner Zeit bereit auch nur annähernd auf die Kritik einzugehen. Wie auch, beruft sich diese doch auf Fakten.

    Schlimm, wenn man aus der Nummer heraus kommt, in dem man einfach behauptet, es wären Anfeindungen. Das ist sicher nicht das was die Branche benötigt und das Image verbessert.

    Setzt euch doch gerne einmal mit Joachim Haid – welcher hier den besten Bericht ablieferte – vor versammelter Medienlandschaft auseinander. Auf die Begegnung würde ich mich sehr freuen.

    Leider wird dies nie stattfinden.

  10. Granel sagt:

    Sie sprechen von Polemik, Anfeindungswelle und das Aussagen der Maklerschaft „unterste Schublade“ wäre! Ich möchte hier nicht nochmal auf die Defizite des Fairr Riester-Produkts eingehen, aber für mich ist nicht nachvollziehbar, warum sie in keinster Weise auf die detailliert aufgelisteten und an Beispielen berechneten Probleme in Ihrem Produkt eingehen??? Wenn alles Polemik wäre, sollten Sie dies ja sachlich widerlegen können, also bitte schön……

    Hier nochmal die Fakten für Sie:
    http://www.versicherungsbote.de/id/4825473/Riester-Rente-Tenhagen-Spiegel-fairr-Verbraucherschutz/

  11. Hendrik Krüger sagt:

    Ich finde es sehr schade, dass ein qualitativ sehr gutes Produkt so durch den Kakao gezogen wird. Natürlich habt ihr recht wenn ihr kritisiert, dass noch keine Versicherung für die Verrentung vorhanden ist. Die Jungs von fairr sind aber in Verhandlungen und wollen eine Top Lösung präsentieren. Deshalb dauern die Verhandlungen auch etwas länger.

    Es ist auch nicht korrekt die 40% Einmalzahlung in eine Rentenversicherung als Kosten zum Rentenbeginn zu bezeichnen. Alle Anbieter müssen die Kosten ab dem 85. Lebensjahr kalkulieren (auch die Lebens- und Rentenversicherer) und Geld dafür Reservieren und da kenne ich keinen Anbieter der dies als Kosten ausweist.

    Fakt ist, dass die Anlagestrategie sehr gut durchdacht ist und den Cash-look damit sehr gut ausschließt. Es werden dadurch unnötige Transaktionskosten vermieden und die Rendite optimiert. Ich habe Verträge gesehen, wo Kunden mit 40 Jahren Restlaufzeit mit über 90% im Deckungsstock festhängen. Wo soll das Kundenorientiert sein.

    Für mich hat Altersvorsorge etwas mit Rendite zu tun. Die hohen Versorgungslücken kann man nicht alleine durch Sparleistungen schließen. Da müssen Zinsen und Wertentwicklung schon kräftig mithelfen. Am Ende zählt wer mehr auf dem Konto hat, der bekommt mehr Rente. Je nach Laufzeit bringt diese Strategie gegenüber 2 oder 3 Topfstrategieen 20 bis 50% mehr Rentenkapital und daraus wird die Rente finanziert und nicht aus irgend welchen Garantien die wie wir alle wissen nach VVG gesenkt werden können.

    PS: Die 40 € Rentenleistung je 10.000 € Kapital ist wirklich etwas hoch. Zum Anfang habt fairr mit unter 30 € gerechnet. Die Kritik ist wirklich angebracht und ich hoffe fairr kommt da wieder etwas runter.

    PS 2: Ich hoffe, dass ich hiermit nicht ein shitstorm verursache.

  12. Markus Rieksmeier sagt:

    Henrik Krüger: Die Versicherer weisen die Kosten für die Rentenversicherung aus. In Form des Rentenfaktors als Ergebnis: Zurzeit mit 27 (marktweit garantiert) bis 31 Euro (prognostiziert = nicht garantiert) lebenslanger Rente je 10.000 Euro <= Diese Zahlen lieferte mir das zweifellos unabhängige Analysehaus http://www.franke-bornberg.de auf spezielle Anfrage bezüglich Fairr.

    Das Rentenfaktor-Verfahren ist übrigens vollkommen transparent, weil Riester bei Versicherungen in einem kalkuliert ist und hinsichtlich Rente keine Unterscheidung von Spar- und Ruhestandsphase kennt. Auch nicht benötigt, weil systemimmanent. Fairr.de nennt laut einem (unzutreffenden, she oben, "Marktvergleich") zzt 45 Euro Rente je 10.000 Euro Kapital. OHNE den allfälligen Abzug für die Versicherung 85+ zu nennen oder gar zu erwähnen. Dadurch sind die dem Webbesucher in Aussicht gestellten Renten um zirka 50% zu hoch angegeben.

    Wer es nicht glaubt, der frage die Vers.-Mathematiker des Deutschen Aktuarvereins (DAV e.V.). Die rechnen die Renten und bei nicht-versicherungsförmigen Riester-Renten wir fairr.de zum Jahr 2040 anhand der offiziellen, jedenfalls gültigen Rententafeln "DAV 2004 R" hoch. Abzug 40 Prozent. Versicherungsmathematiker sind unbestechlich. Auf die hört auch Bundesfinanzminister Schäuble, wie seine Vorgänger und Nachfolger, jedenfalls seit 70 Jahren. Zum Beispiel legt der DAV e.V. jährlich den Rechnungs-Mindest-Zins für Lebensversicherung fest, die zzt Herr Schäuble hört. Und deren Daten (augenblicklich 1,25% Rechnungszins) in die entsprechende Rechtsverordnung schreibt.

    Kürzer: Bei Fairr.de kommt die dicke Rechnung in 25-30 Jahren. Minus 40 Prozent.

    Heute darf dieser massive Abzug vom Rentenkapital nach dem (festhalten:) Altersvermögenszertifizierungsgesetz leider legal verschwiegen werden. Weil fairr.de nur für die Sparphase zu Riester zertifiziert ist. IM Effekt ist das unfairr.de. Mathematisch messerscharf belegt. Genaue Zahlen kann ich liefern.

    Der Hammer ist:

  13. Frank Eßmann sagt:

    Sehr geehrter Herr Henrik Krüger,

    ich muss zugeben, dass ich über Ihren Post hier doch etwas überrascht bin.
    Wurde doch die Kritik an dem Produkt und vor allem an der Präsentation mehrfach benannt und ausführlich beschrieben.

    Bitte lesen Sie sich doch einmal ausführlich diesen Artikel durch:
    http://www.versicherungsbote.de/id/4825473/Riester-Rente-Tenhagen-Spiegel-fairr-Verbraucherschutz/

    Zunächst einmal ist die besondere Situation bei Riester die, dass Sie „nur“ 30% des Kapitals auszahlen lassen können. Sie sind also auf die Rentenphase angewiesen.

    Im Prinzip gibt es 2 Produktformen. Die Produkte, die Kosten vorher ausweisen und die, welche Kosten mit Eintritt der Rente ausweisen.

    Wenn beides transparent und offen dargestellt wird, kann jeder für sich entscheiden, ob er bereits heute einigermaßen kalkulieren kann (Ihr VVG Hinweis ist hier nicht zutreffend), oder ob er sich mit Eintritt der Rente auf dann vorgelegte Zahlen verlassen möchte.

    Stellen Sie sich vor, Sie kaufen ein Auto: Händler A sagt Ihnen Sie bekommen einen BMW 525i in Grundausstattung. Händler B (analog zum Fairr Produkt) sagt Ihnen: Sie bekommen einen BMW. Evtl. ein 3er, es kann aber auch ein 7er sein. Auf jeden Fall aber zahlen Sie einen 525i.

    So weit so gut. Wenn Sie dieses Risiko eingehen möchten, ok.

    Der Kern der Problematik und letztendlich auch der Kern der Kritik ist der, dass Fairr aber, insbesondere mit freundlicher Unterstützung von Herrn Tenhagen, etwas vorgibt, dass sie nicht sind. Also eine Art Schein 7er.

    Nur das wird kritisiert. Man behauptet pauschal günstiger zu sein, weis Rentenfaktoren auf, die so nicht existieren und verschweigt Kosten ganz.

    Wäre man hier wirklich fairr und transparent, wäre die Kritik nicht gestanden, sondern das Produkt hätte sich nahtlos in andere Produkte eingereiht, der Kunde könnte dann für sich einen Weg wählen. Richtig gut wäre es dann, wenn man die Fairness tatsächlich auch durch Transparenz eingehalten hätte.

    So aber besteht wohl die Absicht mit einem bekannten Namen ein Produkt zu platzieren. Dabei scheinen jede Mittel recht, wie auch die Reaktion auf die fachlich fundierte Kritik zeigt.

    Wenn Sie also ein Produkt wünschen, bei denen man Ihnen einen 7er vortäuscht, Sie einen 5er Zahlen müssen und nicht wissen, ob Sie einen 3er oder 7er bekommen, dann bitteschön.

    Ich zumindest bin dagegen etwas vorzutäuschen und habe den Anspruch meinen Kunden verschiedene Wege transparent aufzuzeigen.

    Erstaunt bin ich nun darüber, dass Sie die Kritik und den Wunsch nach Fairness und Transparenz völlig ignorieren, gleich mal im Vorfeld von Shitstorm sprechen.

    Ich weis nicht was Sie machen und was Sie motiviert. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Sie einen fairen Vergleich und Transparenz nicht wünschen. Und genau das ist der Kern der Kritik.

  14. Starshollow sagt:

    Es haben sich in dieser Diskussion neben einigen anerkannten „echten“ Makler und Finanzberatern ein Versicherungsberater und ein Makler, der seit Jahren erfolgreich nur noch Netto-Produkte gegen Gebühr vermittelt fachlich gemeldet und mit Fakten auf Probleme in der Berechnung und Darstellung des hier von FAIRR beworbenen Riester-Produkts hingewiesen.
    Das sollte doch wirklich Anlass geben, sich mit der Kritik in alle Ruhe und sachlich auseinanderzusetzen.

    Es ist vollkommen unstrittig – zumindest aus der Sicht richtiger Versicherungsmakler und Investmentberater – dass die meisten normalen RIESTER-PLäne vollkommen überteuert sind, insbesondere eingedenk der vom Verbraucherministerium ermittelten Abbruch-Quote, die bei rund 75% zu liegen scheint. Wer hier trotzdem noch klassische oder fondsbasierte Riesterprodukte gegen Abschlussprovision „verkauft“ nimmt zumindest fahrlässig in Kauf, seine Kunden zu schädigen. Denn bei mehr als zwei Dritteln der abgeschlossenen RIESTER Pläne kann offensichtlich der Verbraucher durch den Abbruch der Ansparung (oder noch schlimmer: Umdeckung von einem RIESTER in den nächsten) und die verlorenen Abschlusskosten gar keine Rendit erwirtschaften.

    Insofern ist es höchste Zeit für neue Wege und Produkte. Und daher habe ich aufmerksam und mit Interesse das Angebot von FAIRR von Anfang an beobachtet und auf einen neuen Weg gehofft, der wirklich den Verbrauchern etwas bringt.

    Leider zeigt es sich, dass die Kalkulation gegenüber dem Kunden eine reine Schaumschlägerei ist, die wichtige Kostenfaktoren unterschlägt und mit Rentenfaktoren vom Mars argumentiert, die jeden Versicherungsamthematiker in den Lachkrampf treiben.

    Daneben finde ich aber, wie schon oben erwähnt, besonders bedenklich dass FAIRR eine Zulassung als Finanzanlagenvermittler gemäß § 34 F GEwO hat (DIHK Register: D-F-107-MSKB-82 ) und in den eigenen AVBs jede Beratung ausschliesst bzw die Haftung dafür. Der Gesetzgeber hat hier einen ganz anderen Massstab gesetzt um Verbraucher zu schützen und der pauschale Verzicht auf Beratung bzw Haftungsausschluss dafür steht im diametralen Gegensatz dazu.
    Ich hoffe daher, dass sich die Auffsichtsbehörden hiermit auseinandersetzen.

  15. Markus Rieksmeier sagt:

    Der Versicherungsbote berichtet über diesen Beitrag. Wie ich finde: Sachlich.

    http://www.versicherungsbote.de/id/4826241/Riesterrente-Fairr-de/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.