Social-Media-Chaos: ohne Konzept, Hauptsache dabei?

Facebook, Twitter, Google+: Dieses Trio galt bis vor kurzer Zeit noch als das Setup für einen umfassenden Social-Media-Auftritt, um sein Business voranzutreiben. Mittlerweile setzen viele Unternehmen jedoch unzählige weitere Social-Media-Kanäle zusätzlich ein – leider! Denn mit einer willkürlichen und unüberlegten Nutzung der Netzwerke sinken nicht nur die Erfolgschancen für Unternehmen; auch die Qualität der Posts insgesamt leidet. Willkommen im Social-Media-Chaos des Jahres 2016!

Wo bin ich eigentlich?

Geht es dir auch so: Du bist bei Twitter, und jeder zweite Post, den du liest, hat mit dem Kurznachrichtendienst eigentlich gar nichts am Hut?

postedonfacebook

Ganz ehrlich: Wer klickt heute noch auf einen solchen Link? Und: Wer würde jemals so einer Person folgen? Es stellt sich unweigerlich die Frage: Warum ist dieser Mensch überhaupt bei Twitter? Ein soziales Netzwerk ist keine Müllhalde, auf der man einfach alles abladen kann.

Geht deshalb in die jeweiligen Einstellungen eurer Social-Media-Plattform und deaktiviert alle Cross-Posting-Einstellungen zu anderen Netzwerken. Ich bin mir ziemlich sicher: Keiner will so etwas lesen.

Hilft viel wirklich viel?

Das Posten von Mitteilungen einer anderen Plattform wird häufig durch die Symbiose von zwei verschiedenen sozialen Netzwerken getoppt:

facebookinstagram

Wahrscheinlich steckt dahinter die folgende Überlegung: Ein Hashtag erreicht x Personen; also müssen doch 20 Hashtags mindestens 20 mal so viele Personen erreichen, oder?

Nein! Ganz im Gegenteil. Generell solltest du Hashtags bewusst einsetzen. Bei Instagram dürfen es schon mal fünf werden. Bei Twitter, Facebook und Co. solltest du mit einem, maximal zwei Hashtags auskommen. Es lohnt sich außerdem, über die Position der Hashtags im Text nachzudenken: Halte deine Postings lesbar!

Social Media ohne Konzept

Social Media ist eine tolle Möglichkeit, das Marketing selbst in die Hand zu nehmen. Allerdings nützt es nichts, wenn du einfach wild drauflos postest. Mit der richtigen Strategie erhöhst du nicht nur deine Sichtbarkeit, sondern kannst ggf. auch den ein oder anderen Nutzer an dich binden. Indem du hilfreiche Inhalte teilst und Beiträge im konstanten Rhythmus erstellst, wirst du Fans und Follower aufbauen, die dir treu sind und gerne deinen Account besuchen – gerade dann, wenn sie etwas verpasst haben.

Dabei ist es grundsätzlich in Ordnung, mehrere Social-Media-Accounts zu pflegen. Doch bedenke, dass es für deine Follower ermüdend sein kann, ein und denselben Post auf allen Kanälen zu lesen – und das immer und immer wieder. Du solltest dir deshalb lieber ein Konzept überlegen, um auf die Bedürfnisse deines Publikums in den verschiedenen Netzwerken einzugehen.

Kürzen, nachverfolgen, verwirren

Ein weiteres Problem bei der Social-Media-Arbeit vieler Start-ups ist das Kürzen von URLs – es scheint, als sei dieses Phänomen einfach nicht tot zu kriegen! Stattdessen wird nach wie vor gekürzt, verschleiert und vor allem: verwirrt. Hast du schon mal auf einen fb.me Link geklickt? Es ist immer wieder spannend, wo man am Ende herauskommt: bei Facebook, oder doch eher auf einer anderen Seite?

Dabei bezweifle ich, dass irgendjemand die URL-Shortener tatsächlich zu Analysezwecken nutzt. Meine Vermutung: Die vielen gekürzten Internetadressen kommen aufgrund von Voreinstellungen in Social-Media-Tools und entsprechenden sozialen Netzwerken zustande. Mein Vorschlag: Deaktiviert diese Option lieber, denn sie bringt euch mehr Nach- als Vorteile (URL-Shortener – Wie Gründer ihre Reputation verspielen).

Fazit

Social-Media-Netzwerke sind herrlich: für die Kommunikation, das Marketing des eigenen Unternehmens oder den privaten Zeitvertreib. Wer die sozialen Netzwerke allerdings professionell nutzen und mit seinen Social-Media-Bemühungen Erfolge erzielen möchte, sollte sich ein gutes Konzept überlegen. Richtet den Fokus auf zwei bis drei  Social-Media-Kanäle, anstatt nur “halbscharig” in zehn verschiedenen Netzwerken mitzumischen.

Das Posten mit System und Mehrwert dient nicht nur den anderen Social-Media-Nutzern, sondern ist am Ende auch ein wichtiger Schritt, um mit dem eigenen Unternehmen auf Erfolgskurs zu bleiben.

 

Lukas Herbst

Lukas Herbst ist 37 Jahre alt, Produktmanager bei Gemalto und Gründer der Online-Plattform StartupBrett. Nach Kosmos-Kasten, C64, Schule und Studium, folgten erste Erfahrungen als Freelancer, eine Festanstellung, 2 Kinder und 2 Start-ups.

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