Reshoring: Die Kehrtwende in der Produktion dank Industrierobotern
Offshoring. Dieser Begriff ist vielen geläufig. Der Boom um die Jahrtausendwende machte ihn im breiten gesellschaftlichen Kontext geläufig. Unternehmen verlagerten ihre Produktionsstätten ins Ausland, vorwiegend in Schwellenländer, da dort die Produktion aufgrund niedriger Löhne und generell schwächerer Ökonomie günstiger war und so angekurbelt werden konnte.
Doch die Zeit des Offshorings scheint sich dem Ende zu neigen. Tatsächliche kommen in den letzten Jahren vermehrt Unternehmen zurück in ihre europäischen Ursprungsländer – und zwar branchenübergreifend. Dieses Phänomen wird nun „Reshoring“ genannt.
Ein Grund dafür ist, dass auch die Löhne in den Schwellenländern mittlerweile steigen, aber auch ethische Aspekte, wie Überlegungen zum Natur- und Klimaschutz oder Fragen der Menschlichkeit bringen viele Unternehmen dazu, ihre Produktion in die Heimatländer zurückzuverlegen. Zudem hat die Coronakrise die Problematik der Abhängigkeit von Lieferketten vielen vor Augen geführt.
Obwohl die theoretischen Gründe zwar vielfältig sind, wird Reshoring aber nur aufgrund einer einzigen wichtigen Entwicklung auch praktisch zur Möglichkeit: Der zunehmenden Automatisierung der Produktion, sprich dem vermehrten Einsatz von Industrierobotern. Doch inwiefern genau begünstigt diese Entwicklung die Rückkehr vieler Unternehmen? Und wie profitieren kleinere Unternehmen und Startups davon?
Produktion wird günstiger dank Automatisierung
Dank der Automatisierung wird die Produktion generell günstiger, da Roboter keine Löhne beziehen. Zudem brauchen diese keine Nahrung oder Ruhezeiten. Dementsprechend ist der Einsatz autonom arbeitender Roboter von großem Vorteil für die Gewinne eines Unternehmens. Die Anschaffung ist zwar im ersten Moment teuer, doch zahlt sich diese schon bald aus und ist darum auch für kleiner Unternehmen und Startups sinnvoll, die ihre Produktion nicht ins Ausland verlagern können oder wollen.
Industrieroboter machen die Produktion effizienter
Zudem wird die Produktion durch den Einsatz von Industrierobotern ebenfalls effizienter. Die hoch spezialisierten und autonom arbeitenden Maschinen müssen weder von Menschen bedient noch überwacht werden. Ein sogenannter Cobot, ein kollaborierender Roboter, kann zudem in direkter Nähe zu menschlichen Mitarbeitern arbeiten und stellt, aufgrund der Ausstattung mit speziellen Sensoren, kein Sicherheitsrisiko dar.
Roboter jedoch ersetzen nicht, sondern unterstützten vornehmlich die menschlichen Mitarbeiter, weshalb auch bei der Rückkehr von Unternehmen dank Automatisierung niemand um seinen Arbeitsplatz fürchten muss. Denn Roboter können zwar viele Aufgaben ausführen und sind in ihrem Einsatz flexibel, allerdings sind ihre Möglichkeiten dennoch weiterhin begrenzt. Ein vollautomatisierter Betrieb birgt Gefahren, die wiederum mit hohen Kosten verbunden sind. Also ist der Einsatz von sowohl menschlichen Arbeitskräften als auch Industrierobotern empfehlenswert.
Die Produktion wird durch diesen gemischten Einsatz deutlich effizienter, denn Roboter sind darauf programmiert ihre Aufgaben möglichst flexibel auszuführen. Zudem können sie Arbeiten übernehmen, die zwar notwendig, für menschliche Mitarbeiter aber zu zeitraubend sind. Werden diese von Industrierobotern übernommen, beispielsweise der Transport von Materialien oder die Reinigung von gewissen Arbeitsplätzen, haben die menschlichen Mitarbeiter wieder genügend Zeit, um andere Aufgaben zu erledigen. So wird die gesamte Produktion effizienter.
Digitalisierung bringt weitere Vorteile
Neben dem Einsatz von Robotern kann aber auch die Digitalisierung genannt werden, die eine wichtige Rolle in der erfolgreichen Automatisierung spielt und besonderen Einfluss auf die Effizienz der Produktion hat. So können mithilfe neuer Technologien nämlich Daten erhoben werden, die analysieren, wo, wie und wann Industrieroboter am besten eingesetzt werden können, sowie Mitarbeiter einfacher geschult und angewiesen werden.