Kündigungsschutz und Abfindung – was du wissen solltest

Als Start-up hast du im Moment deine innovative Geschäftsidee vor Augen und bist auf dem besten Wege, eine eigene Firma zu gründen. Egal, ob es ein Laden, ein kleines Büro oder sogar ein großes Unternehmen sein wird: Früher oder später wirst du einen oder mehrere Mitarbeiter einstellen müssen, da du nicht die gesamte Arbeit alleine erledigen kannst. Marketing, EDV, Produktion, Distribution, Finanzen – das ist definitiv zu viel für eine einzige Person.

Daher wirst du entweder über ein Jobportal oder über einen Personalberater geeignete Mitarbeiter suchen. Gute, qualifizierte Fachkräfte zu finden, ist nicht immer ganz einfach. In Deutschland besteht weiter ein Fachkräftemangel. Was aber, wenn es danach mit deiner Firma nicht so gut läuft, wie es geplant war, oder kurzfristige Ereignisse die Nachfrage deines Produktes abstürzen lassen? Dann musst du dich vielleicht kurzfristig von einigen Mitarbeitern trennen. Da dies aber aufgrund des Gesetzes zum Kündigungsschutz noch wesentlich schwieriger als die Mitarbeitersuche und an strenge Auflagen gebunden ist, solltest du dich im voraus ausführlich über deine Pflichten als Arbeitgeber informieren.

Abfindung – oft die bessere Alternative

Wenn es wirklich eilt und die Kündigung unumgänglich ist, kann die Zahlung einer Abfindung die mögliche Lösung für dich und den Fortbestand deiner Firma darstellen. Dazu musst du wissen: Im Allgemeinen gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf Abfindung, sie kann aber als Werkzeug sinnvoll sein, um langwierige Kündigungsschutzklagen zu vermeiden. Diese sind außerdem kostspielig, und mit dem Abfindungsrechner auf https://www.rueden.de/arbeitsrecht/abfindung/abfindungsrechner/ kannst du schnell kalkulieren, welche Abfindung angemessen wäre. Diese dient dir dann als Verhandlungsgrundlage für dein Gespräch mit dem gekündigten Mitarbeiter.

Wenn es zu einer Kündigungsschutzklage kommt

Manchmal lässt sich die Kündigungsschutzklage nicht abwenden, wenn du dich zum Beispiel nicht auf eine Abfindung einigen kannst. Die Gründe für diese Klage können vielseitig sein. Es muss ein wirksamer Kündigungsgrund vorliegen. Dieser muss gravierend sein und viele Anforderungen nach strengen gesetzlichen Definitionen erfüllen. Im Zweifelsfalle wird es schwierig sein, diese durchzusetzen, wenn nicht extreme Gründe wie Raub, Bedrohung oder Spionage vorliegen.

Auch der Missbrauch von Lizenzen kann unter Umständen ein rechtmäßiger Kündigungsgrund sein. Beachte auf jeden Fall unsere Tipps zum richtigen Lizenz-Management für Start Ups, um Rechtsnachteile zu vermeiden. Gerade bei einer Kündigung können sonst eventuell auf dem PC deines Mitarbeiters installierte Lizenzen schnell zum Problem werden.

Was nun also tun, wenn du dich tatsächlich eines Tages mit einer Kündigungsschutzklage konfrontiert siehst? Um jeglichen Fristablauf zu vermeiden, solltest du auf jeden Fall einen spezialisierten Anwalt für Arbeitsrecht kontaktieren. Das deutsche Arbeitsrecht ist sehr komplex und für Laien oft undurchschaubar.

Eine Erstberatung bei einem Rechtsanwalt ist meist kostenlos oder zumindest sehr günstig, während ein juristischer Fehler sehr teuer werden kann. Ein Anwalt wird immer versuchen, eine erfolgreiche Güteverhandlung für beide Parteien zu erreichen, um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten.

Wie kannst du einer Kündigungsschutzklage vorbeugen?

Wenn es tatsächlich zu einer Kündigung und zu einer resultierenden Klage des Arbeitnehmers kommt, deutet dies immer darauf hin, dass das Vertrauensverhältnis zwischen dir und deinem Mitarbeiter bereits nachhaltig gestört ist. Viele Gründer machen den Fehler, sehr schnell zu viele neue Arbeitnehmer einzustellen. Der Plan steht auf „Wachstumskurs“, auch wenn das Unternehmen noch nicht stabil am Markt etabliert ist. Daher sei zunächst zurückhaltend und stelle nur neue Arbeitskräfte ein, wenn du den absoluten Bedarf siehst. Versuche, ein positives Arbeitsverhältnis aufzubauen und einem Mitarbeiter Perspektiven in anderen Unternehmen aufzuzeigen, wenn denn eine Kündigung tatsächlich unvermeidlich ist. Hole dir professionelle, rechtliche Beratung, bevor das „Kind in den Brunnen gefallen“ ist.

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