Energieeffizienz: Wenn Start-ups schlafende Riesen wecken
Energieeffizienz, die wegen ihrer Bedeutung in der Energiewende auch als schlafender Riese bezeichnet wird, ist nicht gerade das spannendste Thema in unserem Alltag. Wie sich 5 Start-ups auf den Weg gemacht haben, diesen Riesen zu wecken, erfahrt Ihr in den folgenden Abschnitten.
Energieeffizienz klingt nicht gerade nach viel Spaß oder Spannung. Liest man die Definition, so vermutet man hinter dem Thema eher trockene Theorie und viel „Du darfst nicht …!“ oder „Du musst …!“. Im Kontext der Energiewende schlummern hinter dem sperrigen Begriff Energieeffizienz aber auch hohe Potenziale. Chancen und Möglichkeiten, die nicht nur dabei helfen unsere Welt zu verbessern, sondern auch bares Geld zu sparen. Und das in so hohem Maße, dass die Energieeffizienz sogar oft als schlafender Riese bezeichnet wird.
Vom Licht anschalten nach dem Aufstehen, dem Milchholen aus dem Kühlschrank, dem Weg zur Arbeit, dem Arbeiten am PC, dem Fernsehen am Abend bis hin zur Dusche vor dem zu Bett gehen. In unserem Alltag gibt es viele Gelegenheiten diesen Energieeffizienz-Riesen zu wecken.
Diese Gelegenheiten einfach und mit der nötigen Motivation nutzen zu können, ist auch das Ziel innovativer Start-ups, von denen ich in den folgenden Abschnitten 5 vorstellen möchte.
enffi – rethink energy
Kennt Ihr das? Ihr steht an der Ampel, neben Euch ein Sportwagen und plötzlich packt Euch der Ehrgeiz. Ihr wollt, nein Ihr müssen unbedingt als Erster vom Start kommen. Auch wenn dieses Beispiel wirklich nichts mit Energieeffizienz gemeinsam hat, finden Konkurrenz-Situationen wie diese in vielen Bereichen unseres Alltags statt und können uns zu Höchstleistungen antreiben. Die dabei entstehende Motivation auf unser Energie-Verhalten zu übertragen, ist Ziel des Berliner Start-ups enffi.
Das junge Unternehmen, dessen Namen sich aus den Worten Energie und Effizienz zusammensetzt, arbeitet an einer App, die dabei helfen soll, den eigenen Energieverbrauch besser zu verstehen. Neben einer einfachen Zähler-Ablesung über die Smartphone-Kamera, ist es dabei vor allem der Energiescore, der in Wettbewerben mit Freunden, Nachbarn oder Kollegen zum Sparen anregt.
Mehr über enffi findet Ihr hier: http://www.enffi.de
ecoGator – der intelligente Kaufberater für Haushaltsgeräte
Ob Waschmaschine, Kühlschrank, Geschirrspüler oder Fernsehgerät. In unseren Haushalten gibt es viele Geräte, die alle eines gemeinsam haben: Sie verbrauchen Strom. Wie viel wissen wir oft nicht, denn selbst die Angaben auf den Energie-Labels sind nicht immer so einfach verständlich, wie sie es sein sollten. Geräte, die auf den ersten Blick energieeffizient wirken, sind dann bei genauerem Hinschauen bestenfalls mittelmäßig.
Die kostenfreie App ecoGator soll das Kaufen von Haushaltsgeräten in Zukunft einfacher machen. Neben einer Liste der effizientesten Geräte am Markt bietet die herstellerunabhängige App dazu einen einzigartigen Energielabel-Scanner. Der ermittelt, wie viel Strom die Geräte verbrauchen und ermöglicht einen einfachen Vergleich. Zusätzliche Tipps und Erklärungen helfen außerdem, auch mit dem eigenen Verhalten nachhaltig Energie zu sparen.
Die mehrfach ausgezeichnete ecoGator-App ist Teil einer europaweiten Verbraucherkampagne zu energieeffizienten Haushaltsgeräten und wird in Deutschland von co2online betreut.
Mehr über ecoGator findet Ihr hier: http://www.ecogator.de/
Coolar – Der Kühlschrank, der mit der Sonne kühlt
Gäbe es keine Kühlschränke, wäre unser Leben sicher um einiges komplizierter. Lebensmittel würden schneller verderben und sicher würde sich auch unser Alltag ziemlich stark ändern. Was für viele von uns kaum vorstellbar ist, ist in weiten Teilen der Welt an der Tagesordnung. Problematisch ist dabei aber nicht die Lagerung von Lebensmittel, sondern das Vorhalten von Medikamenten für eine ärztliche Grundversorgung, zum Beispiel in Entwicklungsländern.
Mit innovativer Technologie arbeitet das Berliner Start-up Coolar an einer Lösung, die die Welt der Kühlgeräte revolutionieren könnte. Denn das junge Team hat es geschafft einen Kälteprozess, der in großen Industrieanlagen bereits erfolgreich verwendet wird, so weiter zu entwickeln, dass er nun auch in die Rückwand eines herkömmlichen Kühlschranks passt. Und das Beste daran: Anstelle von Strom benötigt dieser Prozess nur Wärme, die zum Beispiel direkt aus dem Sonnenlicht gewonnen werden kann.
Mehr über Coolar findet Ihr hier: http://coolar.co/
Toby – Der Eco-Fahrtrainer
Jeden Tag sitzen wir im Durchschnitt 41 Minuten im Auto. Während unsere Steuer auf dem Weg zur Arbeit oder zum nächsten Termin dabei oft von Emotionen wie Hektik oder Stress gelenkt werden, schlummert auf der Straße ein großes Einsparpotenzial. Denn unabhängig vom Fahrzeug, soll der Verbrauch mit einer bewussten Fahrweise um etwa 20 % reduziert werden können.
Diese Potenziale freizusetzen ist auch das Ziel von Toby, dem Eco-Fahrtrainer. Mit einfachen Regeln und Echtzeit-Informationen aus dem Auto und seiner Umgebung will das junge Unternehmen das Bewusstsein für eine nachhaltige Fahrweise schärfen. Vor allem größere Flotten sollen dabei Energie- und Kosten einsparen können. Und das ohne hohe Investitionen in neue Fahrzeuge.
Mehr über Toby findet Ihr hier: http://www.climate-kic.org/start-ups/toby/
Leihbar – einfach besser leihen
Wie viele Dinge in unserem Haushalt haben wir gekauft, einmal benutzt und seither nicht mehr angesehen? Mir fallen da auf Anhieb eine ganze Reihe dieser Alltagsgegenstände ein. Betrachtet man dabei aber einmal Energieverbrauch und Nutzung in einem, dann sind nur die Geräte besonders effizient, die auch häufig verwendet werden. Da wäre es doch praktisch, wenn wir uns gemeinsam einen großen Pool hochwertiger Geräte teilen könnten, auf den wir nur dann zugreifen, wenn wir etwas wirklich brauchen?
Genau dieses Konzept einfach nutzbar zu machen, ist das Ziel des Berliner Start-ups Leihbar. Denn das junge Unternehmen bietet hochwertige Alltagsgegenstände wie Werkzeuge, Küchengeräte oder Freizeitequipment zur günstigen Miete an. Verteilt über ein Netz aus Partnershops, können Kunden passende Leihgeräte dabei unkompliziert zu fast jeder Zeit mieten.
Über Neuigkeiten aus der grünen Gründerszene berichtet Alexander Rosenkranz von der energie-wortwende.de