Digitalisierung bei der Immobilienbewertung

Digitalisierung ist per Definition in erster Linie „die Umwandlung von analogen Informationen oder Prozessen in eine digitale Form“ (auch „digitale Transformation“ genannt). Beispielsweise wurde früher der Einkaufszettel (analog) geschrieben, kommt heute eine Shopping-App (digital) zum Einsatz. Der Aspekt einer Digitalisierung ist das Informationsnetzwerk.

Die Digitalisierung wirkt sich natürlich auch auf die Bewertung von Vermögenswerten aus.
Online-Immobilienbewertungen werden zunehmend online angeboten. Die meisten kostenlosen Bewertungsanbieter sind Immobilienmakler, die diese Tools nutzen, um Kunden zu gewinnen. Woher die Daten stammen und wie sie ausgewertet wurden, wird in den meisten Fällen nicht mitgeteilt. Allerdings können wir diesen Anbietern aus Datenschutzgründen keine Transaktionsdaten eines Expertengremiums zur Verfügung stellen, so dass wir davon ausgehen können, dass es sich um Geldkurse handelt. Fraglich ist, ob die diese Portale ermittelten auf den tatsächlich realen Wert von Immobilien Vergleichspreise Rückschlüsse zulassen.

Der Sachverständigenausschuss Oberniedersachsen bietet einen „Immobilienpreisrechner“ an, mit dem Sie das Preisniveau für Zweifamilienhäuser und Einfamilienhäuser, Reihenhäuser, Doppelhaushälften und Eigentumswohnungen online ermitteln können. Die Datenbank ist eine Sammlung von Kaufpreisen, die mit mathematisch-statistischen Methoden analysiert werden.

Der Berliner Sachverständigenrat stellt auch ein ähnliches Tool zur Grundstückspreisfindung zur Verfügung, mit dem das Preisniveau von Baublöcken, Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen ermittelt werden kann.

Wenn alle Expertengremien zustimmen, wird es höchstwahrscheinlich eine aktualisierte Vergleichsdatenbank erstellen, die den Bewertungsprozess erheblich vereinfacht. Allerdings können sich die Bundesländer nicht auf ein einheitliches System zur Berechnung der Grundsteuern einigen. Eine gemeinsame Vergleichspreisdatenbank von Expertengremien wirkt noch immer wie Science Fiction.

Informationen erhalten wir heute online, direkt über die Informationsportale, per E-Mail-Anfrage oder im Internet, nicht aber per Fax oder Post wie noch vor einigen Jahren. Allerdings hat der technologische Fortschritt immer noch nicht alle der Bereiche der Arbeitswelt erreichen können, da Anfragen von Behörden noch Wochen dauern können.

Vergleichbare Immobilienbewertungen, Wettbewerbsanalysen bestehender Nutzungen oder vergleichende Mietpreisermittlungen werden zukünftig schneller und objektiver verbessert. Die Mängel derzeit verfügbarer Informationsportale bleiben die Aktualität und Qualität der bereitgestellten Daten und werden sich weiter verbessern.

Immobilienbewertungssoftware

Immobilienbewertungssoftware wie ProSa, Lora und PraxWert stellen dem Gutachter wie https://www.immobilienbewertungduisburg.de/ Berechnungen (Istwert, Vergleichswert oder Ertragswert) und die Erstellung des Gutachtens zur Verfügung. Das bedeutet, dass die Erstellung von Bewertungsberichten schneller und bequemer ist und das Risiko der Berechnungsfehler minimiert wird.

Trotz aller digitalen Fortschritte bleibt die Kernkompetenz von Immobiliengutachtern, die gewonnenen Erkenntnisse zu interpretieren und letztlich den angemessenen Immobilienwert zu ermitteln. In diesen Bereichen ist das Digitalisierungspotenzial auch bei Algorithmen derzeit gering.

Vier. Nichtsdestotrotz hat und wird die Digitalisierung die Tätigkeit des Gutachters verändert haben und weiter verändern. Wir Gutachter sind gefordert, uns an die digitalisierte Arbeitswelt anzupassen und uns weiterführende IT-Kenntnisse anzueignen. Schließlich führt kein Weg zurück, Vergleichswerte per Fax anzufordern und Gutachten auf der Schreibmaschine zu schreiben. Der Beruf des Gutachters verändert sich ständig, ist aber (zum Glück) nie überflüssig.

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