Empowerment von Gründerinnen in Deutschland
Es gibt derzeit nicht nur zu wenige Gründerinnen, sondern auch inspirierende Online-Portale, die Frauen ermutigen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Und genau das will ich ändern. Und zwar durch Empowerment von Gründerinnen in Deutschland über mein neues Lifestyle-Magazin Fempreneur.
Der letzte Gender-Datenreport des BMFSFJ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) liegt nun bereits 10 Jahre zurück. 2005 hat man damals festgestellt, dass „bisher das Selbstständigen- und Gründungspotenzial von Frauen in Deutschland zu wenig ausgeschöpft wurde.“ So waren im Jahr 2004 laut Mikrozensus 3,85 Millionen Selbstständige, wovon 1,1 Millionen weiblichen Geschlechts waren. Dies entsprach einem Frauenanteil von 28,9 Prozent und damit einer deutlichen Unterrepräsentation von Frauen unter den Selbstständigen.
Doch wie sieht es heute aus?
Die aktuellsten Daten, die hierzu vorliegen, stammen aus dem Jahr 2011 und die beziehen sich nur auf Berlin. 2005 gab es in Berlin 220.000 Selbstständige. 34,8 Prozent (76.000 Frauen) waren damals Frauen. Über die Jahre blieb dieser Wert stabil, rutschte 2011 (282.000 Selbstständige) sogar ab auf 33,9 Prozent (95.000 Frauen). In absoluten Werten hat sich also auch die Anzahl selbstständiger Frauen erhöht. Anteilig gesehen hat sich dieser Wert zwischen 2005 und 2011 nicht geändert bzw. sogar verringert.
Und ich vermute, dass sich diese Zahlen auch in den letzten paar Jahren nicht weiter geändert haben. Zumindest war das auch mein Eindruck als ich die letzten Jahre deutsche Gründerportale regelmäßig ansurfte. Viele spannende Gründerstorys über millionenschwere Finanzierungen und Exits. Doch leider stammten diese Erfolgsgeschichten meist von Männern. Da ich selbst eine Frau bin, fand ich das irgendwann wirklich schade, da authentische Vorbilder für Frauen in der klassischen Gründerszene fehlen.
Eine der wenigen weiblichen Gründerstorys kam u.a. von Lea Sophie Cramer, die mit Amorelie einen Sexshop für Frauen entwickelte. Damit schuf sie ein Geschäftsmodell, das sich ganz auf die Bedürfnisse der Frauen ausrichtete und zwar in einem Umfeld, dass bis dahin stark an männlichen Bedürfnissen orientiert war. Innovativ und mutig zugleich, wie ich finde.
Und ich wollte noch mehr dieser Gründerinnen sehen und über sie lesen. Jeder Mensch braucht doch Vorbilder. Und damit meine ich Menschen, die unsere eigenen Zielvorstellungen bereits realisiert haben. Solche Menschen geben doch unglaubliche Inspiration und Motivation für die Umsetzung der eigenen Wünsche und Ziele.
Da mich dieses Thema vor etwa 4 Monaten nicht mehr losließ, entschied ich mich meinen eigenen Traum von der Selbstständigkeit, mit der ich eine persönliche Leidenschaft ausleben kann, zu verwirklichen. Ich begann also die Idee, zwei Herzthemen – Entrepreneurship und Female Empowerment – zu verbinden, weiter auszuarbeiten und gründete vor 2 Monaten das Online Lifestyle-Magazin Fempreneur.
Fempreneur ist für jene Frauen gedacht, die entweder bereits selbstständig sind oder es noch werden wollen. Und da ist es egal, ob man als Solopreneur tätig ist oder mehrere Mitarbeiter hat. Sicherlich haben die unterschiedlichen Selbstständigkeitsformen jeweils ihre eigenen Herausforderungen. Dennoch haben sie eines gemeinsam: Den Mut den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen.
Doch bislang liest man häufig nur von den Fame and Success Stories derjenigen, die es bereits nach ganz oben im Gründer-Olymp geschafft haben. Aber einer der größten Herausforderungen ist doch vor allem der Start. Der Moment, wo man alle Sicherheiten, wie ein festes Einkommen oder seinen 9-to-5 Job, aufgibt. Der Moment, wenn man seinen Weg eventuell vor Familie oder Freunden erklären muss. Der Moment, wenn man vielleicht Selbst die einzige Person ist, die an sich glaubt. Der Moment, wo man aber auch große Zweifel und Sorgen hat.
Die Herausforderungen in der Startup Phase sind immens. Und nicht jeder war auf der „Gründerschule“ bei Rocket und startet mit einer millionenschweren VC-Finanzierung. Fehlendes detailliertes BWL-Know-How und eine geringe Startup-Finanzierung sind dabei noch einmal extra Herausforderungen. Aber wer diese Hürden nimmt, weil er die Leidenschaft, das Durchhaltevermögen, den Willen und vor allem Lernbereitschaft mitbringt, kann doch extra Stolz auf sich ein. Und ein Vorbild für andere Gründer/innen sein.
Und genau diese Frauen möchte ich auf Fempreneur holen. Ihre Geschichten werden zukünftig in den Fempreneur Portraits gezeigt. Und sie können selbst ihre Herzensthemen in Gastartikeln mit der Community teilen. Und vor allem sollen sich diese Frauen auch untereinander kennenlernen und dadurch gegenseitig unterstützen sowie Synergien nutzen. Dafür gibt es die monatlich stattfindenden Meetups und weitere Events sind bereits in Planung. Bei Facebook gibt es zudem das „Fempreneur Network“, wo sich Frauen ganz ungezwungen austauschen können über ihre Pläne, Herausforderungen und Geschäftsmodelle.
Egal ob Unternehmerin mit großem Online-Shop, Freiberuflerin, Selbstständige oder Solopreneur. Alle Frauen, die nach Inspiration und guten Artikeln zu Entrepreneurship- und Lifestyle-Themen suchen, sollten unbedingt auf Fempreneur vorbeischauen. Dahinter steht zudem eine wachsende Community, die sich gegenseitig unterstützt und weiterhilft.
Noch eine Feminismus-Seite? Jein.
Das Wort „Feminismus“ hat sich in den letzten Jahren ziemlich stark abgenutzt und ist in der Regel eher negativ konnotiert. Es braucht also einen neuen und positiveren Anstrich. Fempreneur steht dabei für die Akzeptanz und Förderung der Stärken beider Geschlechter. Sowohl Männer als auch Frauen haben ihre individuellen Stärken und diese sollten gleichberechtigt nebeneinander stehen und ausgelebt werden können. Das ist das neue Feminismus-Bild, wo Frauen und Männer zusammen und nicht gegeneinander arbeiten. Unterstützung also innerhalb und zwischen den Geschlechtern. Das ist die Vision.
Denn ich möchte Frauen inspirieren, sich zu trauen!